Projektübersicht

Foto: Tilo Ronschke

Über das Bahnprojekt Knoten Frankfurt-Stadion

Der Eisenbahnknoten Frankfurt gehört zu den am stärksten genutzten Verkehrsknoten im Schienennetz der Deutschen Bahn. Doch er stößt an seine Kapazitätsgrenzen. Der Grund: In den vergangenen Jahren hat das Angebot im Personenverkehr stetig zugenommen.

So treffen im Bereich des Bahnhofs Frankfurt am Main Stadion die zweigleisigen Strecken aus Richtung Mannheim, Köln und Mainz zusammen, zusätzliche Mehrverkehre entstehen durch die geplante Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim. Zwischen Frankfurt am Main Stadion und dem Hauptbahnhof nutzt der gesamte Personenverkehr derzeit eine nur zweigleisige Trasse. Lediglich die S-Bahnen werden bereits auf separaten Gleisen geführt.

Im Rahmen einer ersten Baustufe sind bereits 2015 im Bereich des Bahnhofs Frankfurt (Main) Stadion neue Gleisverbindungen in Betrieb gegangen. Dafür wurden Weichen umgelegt, Signal- und Oberleitungsanlagen angepasst sowie ein zusätzliches Gleis zwischen Zeppelinheim und Frankfurt-Stadion gebaut. Diese Anpassungen sorgten für zahlreiche neue Fahrmöglichkeiten: Der Zugbetrieb lässt sich flexibler gestalten, Wartezeiten auf freier Strecke fallen weg.

Mit der zweiten Baustufe entstehen zwischen dem Bahnhof Frankfurt (Main) Stadion und der Eisenbahnbrücke über die Gutleutstraße östlich der bereits vorhandenen Trasse zwei zusätzliche Gleise für den Fernverkehr. Dadurch wird der vier Kilometer lange Streckenabschnitt durchgehend sechsgleisig, der Fern- und Regionalverkehr kann künftig getrennt voneinander fahren. Insgesamt werden einschließlich einer dritten Mainbrücke sieben Eisenbahnüberführungen und sogenannte Kreuzungsbauwerke aus- und neugebaut. Die bestehende Mainbrücke für den Regional- und Fernverkehr – die "Alte Niederräder Brücke" oder Fachwerkbrücke – entspricht nicht mehr den technischen Anforderungen des Bahnbetriebs und muss ersetzt werden. Entlang des gesamten Streckenabschnitts zwischen Stadion und der EÜ Gutleutstraße entstehen außerdem Stützwände und neue Lärmschutzwände. Hinzu kommen landschaftspflegerische und artenschutzrechtliche Ersatzmaßnahmen. Der Planfeststellungsbeschluss für die zweite Baustufe liegt seit Oktober 2021 vor. Die Hauptbauleistungen haben 2022 begonnen.

Die Mainbrücke vor und nach dem Bau der dritten Brücke

 

Mit der dritten Baustufe folgt der Ausbau der Gleisverbindungen zwischen dem Bahnhöfen Zeppelinheim und Frankfurt (Main) Stadion. Um eine durchgehende Viergleisigkeit bis zum Frankfurter Hauptbahnhof zu erreichen, entstehen in diesem Bereich zwei weitere Gleise. Dies löst künftig Kapazitätsengpässe auf. Hinzu kommen der Aus- oder Neubau von zehn Eisenbahn- und Straßenbrücken und sogenannten Kreuzungsbauwerken in diesem Abschnitt. Neu hinzu kommen zwei Stützbauwerke und Lärmschutzwände.

Der Bau der neuen Gleise macht außerdem umfangreiche Erweiterungen der leit- und sicherungstechnischen Anlagen erforderlich, die über Elektronische Stellwerke (ESTW) gesteuert werden. Für die Steuerung des Bahnhofs Zeppelinheim ist der Bau eines neuen Stellwerk-Modulgebäudes geplant.

Visualisierungsfilm "Bahnprojekt Knoten Frankfurt-Stadion dritte Baustufe" (18. Januar 2022)